Via E-Konsultation sucht Innenminister de Maizière den Kontakt zu Online-Nutzern. Auf der Seite heißt es:
Neue Medien sollen künftig stärker dafür genutzt werden, die Bevölkerung an der Gestaltung von Themen und Vorhaben aus Politik und Verwaltung zu beteiligen.
Das ARD-Hauptstadtstudio sprach mit dem Minister, der das gestörte Verhältnis zwischen Staat und Internetnutzern wieder in Ordnung bringen möchte. Wir hingegen haben uns die technische Plattform mit der ein Dialog begonnen werden soll näher angesehen.
Noch sieht die Seite nach einem Rohbau aus, es gibt keine aussagekräftigen URLs und neben Impressum, Kontaktseite und Datenschutzerklärung kaum Inhalte, lediglich Links zu vergangenen E-Konsultationen aus dem letzten Jahr nebst kurzer Zusammenfassung.
Unter dem Titel Perspektiven deutscher Netzpolitik – Mitreden übers Internet sollen von heute an bis Ende Mai 2010 Bürger im Online-Dialog mit der Regierung stehen, um gemeinsam mit der Bundesregierung eine einheitliche Strategie für die Netzpolitik zu gestalten.
So löblich das Vorhaben klingt, so fehlen neben all den Ankündigungen noch sichtbare Taten. Auf der Webseite e-konsultation.de ist leider noch wenig Interaktivität anzutreffen, von Dialog keine Spur. Der Drupal-basierte Auftritt erlaubt aktuell nur die Anmeldung zu einem Infodienst und einer Tip-a-friend-Funktion.
Ein Tipp: Das gestörte Verhältnis zwischen Staat und Internetnutzern ließe sich womöglich besser richten, wenn man dorthin geht, wo die Menschen heute schon sind, zu Facebook, Twitter und Co. Ob statt dessen eine weitere, überwiegend unbekannte Plattform ohne erkennbare Dialogfunktion die bessere Wahl ist, ist nicht zuletzt bei Betrachtung der Nutzerzahlen zu bezweifeln. Eine vergangene Dialogrunde namens E-Government 2015 verzeichnete 4.300 Besucher, von denen lediglich 341 Meinungen hinterlassen wurden.
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