derwesten.de berichtet, dass Jürgen Gerdes, Vorstand der Post, in dasselbe Horn wie Rupert Murdoch oder Axel Springer bläst: “Wir müssen es schaffen, dass Inhalte im Netz Geld kosten”, sagt er.
In der Tat besteht ein Bedarf im Netz an authentischer, privater Kommunikation. Sowohl die Validierung von Absender und Empfänger als auch die effiziente Geheimhaltung mittels Verschlüsselungsverfahren bereiten in der Praxis immer noch Probleme. Einer breiten Masse ist es derzeit nicht zuzumuten, sich mit GnuPG oder S/MIME-Zertifikaten herumzuschlagen, zumal eine Kommunikation mit Unternehmen mit solchen Techniken noch in weiter Ferne scheint. Insofern besteht, zumindest theoretisch, eine Marktlücke.
Um einen Online-Brief mit der Deutschen Post zu verschicken, muss zunächst eine Anmeldung und Authentifizierung mittels Post-Ident-Verfahren durchgeführt werden. Das daraufhin verfügbare digitale Postfach erlaubt dann auch eine Hybridfunktion: Als Kunde schreibe ich eine E-Mail, die von der Deutschen Post ausgedruckt und dem Empfänger zugestellt wird.
Fraglich bleibt, ob es wirklich die richtige Entscheidung ist, Geld mit dem Ausdrucken von E-Mails verdienen zu wollen. Zugegeben ist die Validierung von Empfänger und Absender eine sinnvolle Anwendung, aber für Privatanwender womöglich nicht ausreichend, um sich gegen die Konkurrenz im Netz durchsetzen zu können. T-Systems testet am Bodensee bereits fleißig die DE-Mail und ist somit schon einen ganzen Schritt weiter als die Post und wird mit einer Vielzahl an Internet-Providern kooperieren.
Generell ist auch noch nicht absehbar, dass eine breite Masse wirklich ein großes Interesse an Privatsphäre und Absendervalidierung hat, dass sie dafür Geld ausgeben möchte, so dass diese Innovation zunächst eher in Richtung Unternehmen gerichtet sein dürfte.
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