Der Axel-Springer-Verlag hat in einem sehr interessanten (um es freundlich auszudrücken) Schritt, angekündigt, das ab demnächst Nutzer des iPhones nicht mehr auf das Internetangebot der Tageszeitungen Bild und Welt zugreifen können. Stattdessen sollen sie auf die kostenpflichtige Applikationen im AppStore zurückgreifen.
Die Verlag argumentiert mit der Tatsache, das iPhone Nutzer einen Großteil des Traffics ausmachen, und daher Profite am Verlag vorbeigehen. IPhone-Nutzer “seien bereit für Inhalte zu bezahlen”, so der Springer-Chef Matthias Döpfner. Argumente, die auf kurze Sicht sicherlich Sinn machen, jedoch längerfristig nach hinten los gehen könnten. Tageszeitungen sind weltweit angeschlagen und haben Probleme sich gegen neue Formen der Berichterstattung, allen voran Blogs und Twitter, zu etablieren. Es geht größtenteils um das Image. Und die Hälfte seiner mobilen Kunden vom Zugang abzuschneiden, kann nicht gut für das öffentliche Ansehen der Publikationen sein!
Der Springer-Verlag ist der größte Europas und damit hat diese Entscheidung durchaus Gewicht. Andere europäische Nachrichtenseiten wie der britische Guardian, oder die Financial Times, bieten im Gegensatz ihre Inhalte weiterhin gratis an. Es wird sich zeigen, in wie weit der Schritt des Springer-Verlages Einfluss auf andere Publikationen hat.
Eine bessere Lösung, meines Erachtens, wäre eine grundlegende Versorgung über die Website, gekoppelt mit einer Premium Applikation zum Kaufen. In dieser hätte man zum Beispiel die Geotagging-Funktion, über die die B.Z. Anwendung verfügt, anpreisen können. Damit hätte man ein moderneres Selbstbild verkörpert; der Kunde hätte die Entscheidung zum Bezahlen getroffen. Mit dieser Zwangsumstellung allerdings, zeigt sich der Springer-Verlag als altertümliche Institution, die das Internet noch nicht ganz versteht.
Via Techcrunch EU
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