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This article was published on April 22, 2010

Alle Ankündigungen vom Facebook F8 Event im Überblick.


Alle Ankündigungen vom Facebook F8 Event im Überblick.

Facebook bläst zum Großangriff gegen Google:

Auf der gestrigen Veranstaltung für Entwickler, der Facebook f8, stellte das Unternehmen neue Werkzeuge für Website Betreiber und Entwickler vor. Zusätzlich wurden Änderungen der Regelungen zum Umgang mit der Privatsphäre der Facebook Mitglieder bekannt gegeben.

Zentrales Element aller angekündigten Erweiterungen: Facebook wird offener und plant, auch den Rest des Webs – also den Teil, der außerhalb von Facebook liegt – mit seinem sozialen Netz zu überziehen.

Alle Erweiterungen in der praktischen The Next Web Übersicht gibt es nach der “Pause”.

Das Open Graph Protokoll / Rechte für Drittanwendungen

Innerhalb von Facebook gibt es für Mitglieder viele Möglichkeiten, Inhalte und Beiträge von Freunden zu bewerten, sie zu “mögen”, “weiterzusagen” oder sogar “Fan” zu werden. Durch viele dieser Aktionen entsteht in den Facebook Datenbanken ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen Beiträgen, Mitgliedern und deren persönlichem Netzwerk. Die technische Abbildung dieses Netzes bezeichnet man als Social Graph.

Facebook verfügt mit seinen fast 500 Millionen Mitgliedern bereits über einen der mächtigsten Social Graphs neben Google und Twitter. Dieser war jedoch bislang auf Inhalte innerhalb von Facebook beschränkt.

Das soll sich mit dem neuen Open Graph Protocol ändern.

Mit Hilfe weniger Zeilen Code, die in die eigene Webseite eingefügt werden, können bei Facebook angemeldete Benutzer beim Besuch dieser zukünftig auch außerhalb liegende Inhalte ihren Facebook Freunden empfehlen.

Neben dem Open Graph Protocol stellt Facebook JavaScript Code für den “Mögen”-Knopf zur Verfügung.

Vorteile für beide Seiten: Facebook erweitert seinen Social Graph auf den Rest des Webs, die Website Betreiber gewinnen ein mächtiges Werkzeug, um mehr Besucher auf die eigene Seite zu locken.

Wer schon einmal via Facebook Connect einer Anwendung erlaubt hat, auf das eigene Profil zuzugreifen, kennt die mehrstufigen Sicherheitsabfragen, mit denen in einzelnen Schritten verschiedene Funktionen autorisiert werden.

Damit ist ab sofort Schluss: Ab sofort können Entwickler eine einzige Zustimmung einholen, um alle Aktivitäten zu autorisieren, vom Auslesen des Aktivitätenstreams bis zum Posten eigener Updates im Namen des Facebook Mitglieds.

Auch die bislang geltende 24-Stunden-Regel gibt es nicht mehr: Drittanwendungen dürfen über Facebook bezogene Daten nun so lange speichern, wie sie wollen.

Social Plugins

Bringt das Open Graph Protocol Informationen von außen in das Facebook Netzwerk hinein, helfen Social Plugins das vorhandene Wissen aus dem Facebook Datentank in der eigenen Webseite zu nutzen.

Mit einigen wenigen Zeilen HTML und JavaScript Code kann man seine Webseite für Facebook Mitglieder personalisieren.

Die Liste der Social Plugins bietet unter anderem

  • den “Mögen”-Button
  • ein “Empfehlungen” Widget, mit dem Besucher Ihrer Webseite sehen, welche Inhalte andere Besucher empfehlen
  • ein Kommentarsystem, mit dem zu Inhalten auf Ihrer Seite Stellung genommen werden kann
  • ein Live Stream Widget

Suche

Über Programmierschnittstellen gibt Facebook Entwicklern Zugriff auf alle Daten, die von seinen Mitgliedern als “öffentlich” markiert sind – oder eben nicht explizit als “privat” gekennzeichnet wurden.

In Kombination mit der Aufhebung des 24-Stunden-Limits erschließen sich ungeahnte Möglichkeiten.

OAuth 2.0

Aus der Benutzerbrille eher unwichtig, für Entwickler allerdings sehr erfreulich: Facebook wird den Cross-Webseiten-Autorisierungsstandard OAuth 2.0 implementieren, der unter anderem bereits von Yahoo und Twitter genutzt wird.

Facebook war bislang nicht unbedingt schnell, wenn es um die Umsetzung offener, freier Standards geht. Die OAuth 2.0 Ankündigung macht Integrationen in Facebook zukünftig wesentlich leichter, da für fast alle Programmiersprachen freie Bibliotheken verfügbar sind, mit denen OAuth 2.0 angesprochen werden kann.

Zusammenfassung

Die vorrangig in Technologie-Kreisen kontrovers geführten Diskussionen rund um die Privatsphäre von Internet Nutzern scheint Facebook unberührt zu lassen. Die Ankündigungen der F8 sind eindeutig: Das Unternehmen möchte sein Netzwerk auf das gesamte Web ausweiten.

Daten wollen verfügbar sein, sie wollen in das Netz hinein fließen und aus dem Netz heraus – und sie sollen überall verfügbar gemacht werden.

Kaum vorstellbar, welche faszinierenden Mashups Entwickler auf der ganzen Welt mit diesen mächtigen, neuen Werkzeugen bauen werden.

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